Jeder vierte scheidet vorzeitig aus dem Job aus
Autofahrer halten einen Vollkaskoschutz bei einem Neuwagen in der Regel für unverzichtbar. Doch während diese Risiken in vielen Köpfen verankert sind, haben die Wenigsten die Risiken vor Augen, die ihre eigene Arbeitsfähigkeit betreffen. Der Neuwagenpreis steht häufig für nicht mehr als einen Jahresverdienst.
Doch was passiert, wenn man für vier, fünf oder noch mehr Jahre nicht mehr arbeiten kann, sprich berufsunfähig wird? Rücklagen in sechsstelliger Höhe dürften nur wenige Menschen haben. Dabei betrifft dieser Fall statistisch
gesehen jeden vierten Bundesbürger. Finanzielle Abhilfe schafft hier nur eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Diese zahlt eine sogenannte BU-Rente, wenn der gelernte Beruf aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausgeübt werden kann. Dass es mit der Berufsunfähigkeit manchmal schneller geht, als man denkt, zeigen viele öffentlichkeitswirksame Fälle von Prominenten:
Egal ob TV-Koch oder Moderatorin – Burn-Out, Depressionen, schwere Erkrankungen oder ein Unfall passieren tagtäglich um uns herum.
Gesetzlicher Schutz reicht nicht aus
Im Rahmen der deutschen Sozialversicherung gibt es etwas mit der BU vergleichbares. Die Erwerbsminderungsrente. Eine Rente wegen voller Erwerbsminderung erhält derjenige, der nur noch weniger als drei Stunden am Tag arbeiten kann.
Wer mindestens drei, aber weniger als sechs Stunden arbeiten kann, bekommt eine halbe Erwerbsminderungsrente. Eine Ausnahme bilden nur ältere Versicherte, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden, deren Leistungen etwas vorteilhafter sind. Doch neben den genannten Voraussetzungen gibt es noch andere Vorschriften, die ebenfalls eingehalten werden müssen.
Im Jahr 2010 erhielten rund 180.000 Bundesbürger eine Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit.
Im Westen schwankte diese durchschnittlich von monatlich 562 Euro (Frauen) bis 639 Euro (Männer). Im Osten betrug die Schwankung 574 Euro (Männer) bis 607 Euro (Frauen). Generell ist die Höhe der Erwerbsminderungsrente von den regulären Einzahlungen in die Rentenversicherung abhängig. Die individuelle Höhe erfährt man durch die jährlichen Renteninformationen der Deutschen Rentenversicherung.
Berufsunfähigkeitsschutz muss sein
Die Gründe für eine Berufsunfähigkeit sind vielfältig und hängen zum Teil auch von der Berufsgruppe ab. Während Handwerker aufgrund der körperlichen Leistungen vielfach als anfällig für Berufsunfähigkeit angesehen werden, halten sich etwa viele Büroangestellte für nicht gefährdet. Eine Fehleinschätzung.
Denn nicht nur physische Probleme an Gelenken und Wirbelsäule oder im Herz-/Kreislaufbereich können zu einer Berufsunfähigkeit führen. Auch psychische Erkrankungen sind gefährlich und treten immer häufiger auf. Nach Zahlen der Deutschen Rentenversicherung haben sich psychische Krankheiten in den vergangenen zehn Jahren zum Hauptgrund für vorzeitiges, unfreiwilliges Ausscheiden aus dem Beruf entwickelt. Wer dann eine BU-Rente hat, kann sich glücklich schätzen. Wichtig zu wissen:
Entsprechende Verträge gibt es sowohl als Zusatz zu Lebens- oder Rentenversicherungen wie auch als eigenständige Tarife. Je nach Lebenssituation und Alter ergeben sich hier verschiedene Optionen, die man durch eine ausführliche Beratung abwägen kann.